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Die VAX soll jetzt endgültig auf dem Schreibtisch stehen:
DEC verstärkt das Team Computing
COMPUTERWOCHE Nr. 08 vom 20.02.1987
MÜNCHEN (rs) - Das Konzept der verteilten Arbeitsplatzsysteme baut
Digital Equipment Corp. weiter aus: VAXstation 2000, MicroVAX 2000
sowie ein lokales VAXcluster sind die neuen Produkte für das Team
Computing. Als Einstiegsmodell in die VAXstation-Familie dient das
jetzt angekündigte System 2000, das auf dem 32Bit-MicroVAX-Prozessor
basiert. Die Rechnerleistung einer VAX-11/780 komme hier zusätzlich
mit einem grafischen Subsystem, Windowing sowie Netzwerkfähigkeiten auf
den Schreibtisch, Ab Mai soll die Monochromversion ausgeliefert werden;
das Farbsystem wird später kommen. Maximal vier direkt angeschlossene
Benutzer unterstützt Herstellerangaben zufolge die MicroVAX 2000 und
ist damit das kleinste Mehrbenutzer-VAX-System. Sie kann allein oder
im lokalen VAXcluster betrieben werden und soll in technischen sowie
kommerziellen Anwendungen eingesetzt werden. Mit dem lokalen VAXcluster
schließlich läßt sich nach DEC-Angaben ein Team von VAXstation- oder
MicroVAX-Benutzern auf Ethernet-Basis zu einer Einheit zusammenfassen.
Dieses Cluster biete "das Beste aus zwei Welten": Die Vorteile eines
Timesharing-Systems wie einfache Systemhandhabung und kosteneffektives
Ressourcensharing würden kombiniert mit den Vorteilen von
Arbeitsplatzstationen wie lokale Rechen- und Grafikleistung. Die
Grafik-Software DECwindows wird nach Angaben von Digital Equipment das
X-Protokoll und die Grafïkprogrammierschnittstelle des Massachusetts
Institute of Technology (MIT) als Basis benutzen. DECwindows biete
eine einheitliche Softwarearchitektur für VMS, Ultrix
und MS-DOS. Eine Reihe weiterer Computerhersteller hätte zeitgleich mit
DEC Software auf X-Window-Basis angekündigt. Die VAXstation 2000
basiert auf dem MicroVAX-II-Prozessor und bietet eine
32-Bit-Rechnerleistung, die vergleichbar ist mit der einer VAX11/780.
Das Tischgerät gibt es als plattenlose Konfiguration oder mit Platten.
Das neue System bietet DEC sowohl unter VMS als auch unter Ultrix (der Unix-Implementation) an. Neben der Vernetzung unter VMS in einem lokalen VAXcluster kann unter Ultrix
der "Network File Server" (NFS) von Sun Microsystems Incorporation
genutzt werden. NFS erweitert Standard-Unix um ein
netzwerktransparentes Datei-System, so daß ein Benutzer auf Anwendungen
und Dateien über das Netzwerk zugreifen kann. Die VAXstation 2000 ist
mit einem 19-Zoll-Bildschirm ausgestattet, der eine Auflösung von 1024
mal 864 Bildpunkten hat. Die Systembox fällt mit den Maßen 18 mal 14
mal 33 Zentimeter um ein Drittel kleiner aus als ein IBM-PC. Im
kommerziellen Bereich, beispielsweise im Kredit- oder Verlagswesen
(Desktop-Publishing), soll die VAXstation 2000 zunehmend ihren Einsatz
finden. Typische Anwendungsbereiche im technischen Umfeld sind DEC
zufolge mechanisches und elektronisches CAD, technisches Publishing,
Softwareentwicklung und auch Bildverarbeitung. Die neuen
Arbeitsplatzstationen sind mit den größeren Systemen von DEC kompatibel
und können in ein lokales VAXcluster integriert werden. Dies kann
beispielsweise MicroVAX-II-Systeme oder VAXstation-II-Systeme, die neue
MicroVAX-2000-Systeme in einer Rechnerumgebung eines Arbeitsteams
verbinden. Das Einstiegsmodell, ein plattenloses, monochromes System,
umfaßt eine MicroVAX-II-CPU mit Floating-Point-Prozessor, eine kompakte
Systembox, 6 MB Hauptspeicher, eingebauten Ethernet-Adapter, Maus,
Tastatur, Softwarelizenzen (von MS oder Ultrix),
19 Zoll monochromen Bildschirm (1024 mal 854 Bildpunkte) und ein Jahr
Gewährleistung. Preis: 22 400 Mark. Mit 42 MB Platte und einem
1,2-M-Floppy-Laufwerk kostet das System knapp 30 000 Mark. Ein
vollkonfiguriertes Plattensystem schließlich mit 71 MB Festplatte und
95 MB Streamerbandlaufwerk muß mit 53 300 Mark bezahlt werden. Die
MicroVAX 2000 bietet Digital Equipment zufolge zwar die Rechenleistung
einer VAX-1 1/780, mißt aber auch nur noch 18 mal 14 mal 33 Zentimeter
und sei für verschiedene Anwendungen im Büro, Konstruktionsbereich, für
kommerzielle und Forschungsumgebungen geeignet. Hätten bisher Platz-
und auch Kostenüberlegungen die Verwendung von Personalecomputern
empfohlen, eröffne die MicroVAX-2000 eine Alternative, denn sie sei
softwarekompatibel mit allen Mitgliedern der VAX-Computerfamilie. Das
volle Anwendungssoftware-Portfolio der VAX-Familie könne ohne
Modifikationen genutzt werden. Kleine VAX arbeitet auf VMS- oder Ultrix-Basis
Die MicroVAX nutzt auch nach Angaben des Herstellers die
MicroVAX-II-CPU einschließlich des Floating-Point-Prozessors. Als
Massenspeicher sind ¼ von voller oder halber Höhe im Einsatz. Die
maximale Massenspeicherkapazität für die MicroVAX 2000 beträgt 142 MB
bis zwei 71 MB Winchesterplatten. Das halbhohe
5¼-Zoll-Diskettenlaufwerk mit l,2 MB (formatiert) wird zur Einspielung
von Software und zu Backup-Zwecken verwendet. Wahlweise kann ein 95 MB
Streamerbandlaufwerk (TK 50) eingesetzt werden. Die MicroVAX 2000 wird
sowohl unter VMS als auch unter Ultrix
angeboten und standardmäßig mit einem Jahr Garantie ausgeliefert. Das
System kann laut Hersteller sofort in ein lokales oder Weitverkehrsnetz
von Digital Equipment eingebunden werden. Mit DECnet/ Ethernet kann
eine MicroVAX 2000 als integrierter Bestandteil einer großen
Rechnersystemumgebung fungieren. Dabei hat der Benutzer über einfache
Befehle Zugriff auf andere Knoten im Netzwerk und kann Programme und
Daten mit anderen Benutzern über das Netz austauschen. Das ebenfalls
angekündigte Lokale VAXcluster-System bietet VAXcluster-Technologie für
MicroVAX-Systeme auf Ethernet-Basis. In dieser hochintegrierten
Umgebung können mehrere VAXstations eine einzige Ressource für den
Benutzer darstellen. Ein weiterer Vorteil von Lokalen VAXclustern
besteht darin, daß das System ausgebaut werden kann und daß doppelter
Aufwand, wie zum Beispiel Systemmanagement pro System, entfällt. Die
MicroVAX 2000 wird in verschiedenen Konfigurationen angeboten. Die
Einstiegskonfigurationen sind durch 4 MB Hauptspeicher, 42 MB
Festplatte und 1,2 MB Diskette gekennzeichnet. Eine zweite
Konfiguration umfaßt 6 MB Hauptspeicher, 71 MB Festplatte und einen
Expansions-Adapter, an dem wahlweise ein Streamerbandlaufwerk (TK 50)
mit 95 MB angeschlossen werden kann. Ein Ethernet-Adapter und
Softwarelizenzen für den Anschluß an Lokale VAXcluster sind ebenfalls
erhältlich. Das Lokale VAXcluster ist die Erweiterung für verteilte
Arbeitsplatzsysteme, wie sie im September 1986 mit VAXmate und der
entsprechenden Server-Software vorgestellt wurden. Das Lokale
VAXcluster ist speziell für die Einbindung des Arbeitsplatzes in eine
team- oder abteilungsspezifische Umgebung gedacht. Lokale
VAXcluster-Systeme werden über Ethernet-Verbindungen und eine
VAXcluster-Software eingerichtet. Ein Lokales VAXcluster kann aus bis
zu 13 VAXstationen oder MicroVAX-Systemen bestehen mit einer MicroVAX
oder einer VAX als Server, von der die Systemsoftware und alle
Anwendungen und Daten geladen werden. Lokale VAXcluster gestatten den
teilnehmenden Systemen nach wie vor als Einzelsysteme zu arbeiten, sie
teilen jedoch Platten, Bandgeräte und Drucker und verwenden ein
verteiltes Dateisystem. Der Systemmanager kann alle notwendigen
Managementfunktionen für alle Teilnehmer eines Lokalen
VAXcluster-Systems durchführen. Dadurch entfallen die
Systemmanagementaufgaben für die einzelnen Systeme. Die Software für
Lokale VAXcluster-Systeme ist bereits verfügbar. Die Software für
Unterstützung von VAXstation 2000 und MicroVAX-2000-Systemen wird es ab
Mai 1987 geben. Ab sofort sind neue VAXstation-Konfigurationen zu
haben, die speziell für Lokale VAXcluster-Systeme gedacht sind. Ein
Beispiel hierfür ist eine plattenlose VAXstation II/GPX. Der
Einsatzbereich für Lokale VAXcluster ist an keine spezielle Anwendung
gebunden, sondern VAXcluster und Lokale VAXcluster eignen sich für alle
Bereiche, bei denen CPU-Leistungen für den einzelnen oder für Gruppen
bei gleichzeitig zentraler Systemverwaltung zur Verfügung gestellt
werden sollen. Das ebenfalls neue DECwindows-Programm dient dazu, eine
einheitliche Grafik-Softwarearchitektur für VMS, Ultrix
und MS-DOS zu schaffen. Diese Softwarearchitektur bietet: - Gemeinsame,
netzwerktransparente Applikationsprogrammierung für Windowing, Grafik
und Benutzerschnittstelle. - Gemeinsames System- und
Applikationsinterface. - Einen gemeinsamen Satz von Basis-Anwendungen.
Mit der neuen Softwarearchitektur kommt es DEC nach eigenen Angaben auf
einfache und flexibel verteilte Arbeitsplatzsysteme an. Das
DECwindows-Programm zielt darauf ab, die Integration und
Netzwerktransparenz für alle drei Arbeitsplatzumgebungen zu erhöhen.
Die neue Architektur erlaubt dem Benutzer, die Fenstertechnik
transparent über eine vernetzte Computerumgebung auf seiner
Arbeitsplatzstation zu verwenden. Dabei können Anwendungen auf
VAX-Systemen ablaufen, während die Ergebnisse und Interaktionen über
das Netzwerk und auf der Arbeitsplatzstation des Benutzers laufen,
bearbeitet werden Weiterhin können Programme, die in dieser Architektur
geschrieben werden, ohne Schwierigkeiten von einer Arbeitsplatzstation
auf eine andere portiert werden. Das DECwindows-Programm definiert eine
Softwarearchitektur, die: - Kompatibilität der Anwendungsschnittstelle
bietet, vom PC bis zu hochfunktionalen VMS- oder Ultrix-Arbeitsplatzstationen.
- Eine Methode für Anwendungen bietet, netzwerktransparente verteilte
Rechnerumgebungen zu erstellen. - Eine gemeinsame Entwicklungsumgebung
für Anwendungen bietet. Durch die gemeinsame Benutzerschnittstelle und
die Anwendungsumgebung des DECwindows-Programms wird es wesentlich
einfacher, Anwendungen zu nutzen, die den vollen Bereich der
Preis/Leistungskurve abdecken, vom PC bis zur
32-Bit-Arbeitsplatzstation. Der Benutzer kann so aus der Kombination
von beiden wählen und trotzdem die gleiche Anwendung nutzen. Über die
Netzwerktransparenz, die durch den X-Standard geboten wird, lassen sich
auf VAXmate, VAXstation oder Geräten von anderen Herstellern, die X
implementiert haben, Anwendungen bearbeiten, die auf einer Maschine im
Netzwerksystem gerechnet werden und auf einer anderen die Ergebnisse
anzeigt. Die Unterstützung für die existierenden
VAXstation-Softwareprodukte bleibt davon unberührt und die gerade
angekündigte VAXstation 2000 wird sowohl mit der Windowing-Software für
VMS als auch mit der Windowing-Software für Ultrix
ausgeliefert. X, das vom Massachusetts Institute of Technology
entwickelt wurde, ist bereits als Industriestandard anerkannt worden.
Es läuft auf einer Reihe von Systemen von verschiedenen Herstellern;
darunter DEC, Hewlett-Packard und IBM. |
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