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Fuenf Server-Modelle mit Pentium-Chips
Data General tauscht Motorolas Prozessoren gegen Intels CPUs
COMPUTERWOCHE Nr. 44 vom 03.11.1995 Seite 37
MUENCHEN (CW) - Die Data General Corp. (DG) hat ihre ersten Server
vorgestellt, die mit Intels CISC-Prozessoren rechnen. Damit hat sich
DG von Motorolas RISC-Architektur der 88k-Familie
verabschiedet. Drei der fuenf neuen, mit bis zu acht Pentium-Chips
arbeitenden SMP-Maschinen (SMP = Symmetrical Multiprocessing) haelt das
Unternehmen fuer geeignet, auch unternehmensweite DV-Aufgaben zu
loesen. Die beiden weiteren Maschinen erledigen demgegenueber nach den
Worten von DGs Vice-President Dave Ellenberger Arbeiten auf
Abteilungsebene. Auf allen Maschinen laeuft eine neue, auf die
Intel-Prozessoren portierte Version von DG/UX, Data Generals
Unix-Implementation. Ausserdem kann DG Windows NT anbieten. In der
Schwergewichtsklasse faehrt DG das Modell "AV 5800" auf, einen Server
im Industriegehaeuse (rack-mounted). Maximal werkeln acht Pentium-CPUs
(133 Megahertz Taktrate) in dem System, das je nach Anzahl der CPUs in
den USA zwischen 70000 und 160000 Dollar kosten wird. DG geht davon
aus, das Modell ab kommendem Monat ausliefern zu koennen. Auch die
beiden ab sofort verfuegbaren Rechnerlinien "AV 4800" und "AV 4700"
vermarktet DG als Server fuer die unternehmensweite DV. Sie lassen
sich mit bis zu vier Pentium-Chips (133 Megahertz) ausruesten. Das
Modell 4700 kostet etwa 20000 Dollar, der 4800- Server zirka 33000
Dollar. Der niedrigere Preis resultiert aus den geringeren
Speicherausbauoptionen. Alle drei Maschinen bedienen sich zur
Verwirklichung des SMP- Konzepts laut Ellenberger der
C-Bus-II-Technologie von der Corollary Inc. Ausserdem nutzt DG bei den
Maschinen PCI-Controller, wie sie auch bei PC-Systemen mittlerweile
Standard sind. Die Migration ist fuer DG-Anwender kein Problem Fuer
VARs und Wiederverkaeufer gedacht sind die beiden "AV-2000"- und
"AV-3000"-Server. Gemaess ihrem Leistungsvermoegen soll ihr
Wirkungsbereich auf Abteilungsebene liegen. Maximal lassen sich die
Systeme entweder auf zwei (AV 2000) oder vier (AV 3000) mit 100
Megahertz getaktete Pentium-CPUs ausbauen. Sie sind bereits
erhaeltlich und kosten in den USA rund 6500 Dollar (AV 2000)
beziehungsweise 13000 Dollar (AV 3000). Neben DG/UX und NT verarbeiten
diese beiden Modelle auch Netware- und Unixware- Applikationen. Mit
einem Auge schielt DG nach den Worten von Senior Vice- President Tom
West auch schon auf Intels neueste CPU, den Pentium- Pro-Prozessor.
Fuer die Zukunft plant DG, Aviion-Server rund um Intels
SHV-Systemplatinen (Standard High Volume) zu bauen. Allerdings gelte
dies nur fuer solche Maschinen, die auch die Numa- Architektur
(Non-Uniform Memory Access) nutzen. Die SHV-Platinen bestueckt Intel
mit vier Pentium-Pro-Chips, Cache, Arbeitsspeicher und I/O-Komponenten.
Der Chip-Kroesus will die Systemboards kommendes Jahr ausliefern.
Waehrend Brancheninsider auf das unterschiedliche Byte-
Adressierungs-Verfahren von Motorola-
und Intel-Architektur verweisen, glaubt Prozessorspezialist Arndt Bode
von der Technischen Universitaet Muenchen nicht, dass dieser Umstand
fuer migrationswillige DG-Anwender ein grosses Problem darstellt. Die
Konvertierung koenne im Speicher erfolgen. Da dieser Vorgang zudem
nicht flexibel gehalten werden muesse, lasse er sich quasi fest
verdrahtet verwirklichen. Die Geschwindigkeitseinbussen seien hierbei
nur gering. |
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